Rückblick: Treffpunkt nicht nur für Frauen
Dagmar Müller, eine der beiden Initiatorinnen des Treffpunkts, begrüßte Peter Paulnitz als heutigen Referenten.
Kantor und Organist Peter Paulnitz hatte das Requiem – die Totenmesse – als Thema seines diesjährigen Referates gewählt. Er fand, der November sei der passende Monat, „wo man so etwas mal machen könnte.“
Gewohnt gewissenhaft, auch für den Laien gut verständlich und mit feinem Humor begleitet, führte Herr Paulnitz aus, welche Komponisten überhaupt ein Requiem komponierten und welche nicht. Die Gliederung des Requiems, die sich an der Liturgie einer katholischen Messe orientierte, wurde deutlich.
An auserlesenen markanten Kostproben, die er zu Gehör brachte, demonstrierte er die Unterschiede und Entwicklungen, der musikalischen und textlichen Gestaltung die diese Form der Komposition im Laufe ihrer Geschichte durchlief. Allerdings erscheinen die meisten Totenmessen für einen Gebrauch im Gottesdienst wenig geeignet. Sie sind in der Regel viel zu lang, sind von der Instrumentalisierung und von der Zahl der Gesangsstimmen her eher für einen Konzertzahl konzipiert. „Eventuell könnte man sie für ein Staatsbegräbnis verwenden“,meinte Herr Paulnitz verschmitzt, „aber, da das Ereignis des Todes zumeist recht plötzlich eintritt und die Zeit bis zum Begräbnis begrenzt ist, dürfte es rein vom Organisatorischen her, schwierig werden, solche eine Totenmesse, angemessen in Szene zu setzen.“ Die Dramatik, die manchen dieser Messen innewohnt, führte dazu, dass sie ausschnittweise schon in entsprechend dramatischen Filmszenen eingesetzt wurden. Das Auditorium erwies sich im Laufe des informativen und meditativen Abends als durchaus sachkundig und spendete am Ende des Vortrages begeisterten Applaus.
Herr Paulnitz freute sich sichtlich über das kleine Dankeschön, das ihm von Gerhild Petter, der zweiten Leiterin des Treffpunkts überreicht wurde.
Birgit Heuser-Hildebrandt